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Ulm - Regensburg

Mittwoch, den 15.06.05

München - Ulm mit dem Zug

Der RegionalExpress bringt uns und unsere Räder in weniger als zwei Stunden nach Ulm. Weiter wollen wir heute nicht, denn es wäre schade der Stadt so schnell den Rücken zu kehren. Neben dem alles überragenden Münster (mit seinen 161,1 Metern ist er der höchste Kirchturm der Welt!) sind es aber auch die historischen Stadtviertel (Fischer- und Gerberviertel, Auf dem Kreuz), die mit ihren engen Gassen, verwinkelten Durchgängen und romantischen Brücken einen Eindruck des Lebens in früherer Zeit vermitteln. Das reich bemalte Rathaus, das Schwörhaus, das Schuh-, Korn- und Zeughaus zeugen vom ganzen Stolz der ehemals freien Reichsstadt.

Neben dem Ulmer Münster und dem Ulmer Spatz gehört die "Ulmer Schachtel" zu den Markenzeichen der Stadt. Der Ulmer nennt seine Schiffe „Zille“, die Donau- Nachbarn nannten diese Zillen spöttisch  „Ulmer Schachtel“, weil sie in der Tat wie Holzschachteln aussahen.  Sie hatten einen flachen Boden und hüttenartige Aufbauten. Mit ihnen fuhren die Ulmer Schiffer donauabwärts, manchmal bis ans Schwarze Meer, um ihre Handelsgüter an den Mann zu bringen. Da die Schiffe nur zur Talfahrt bestimmt waren, wurden sie am Reiseziel an sogenannte Plättenschinder verkauft, die die Zillen dann zerlegten und als Holz weiter verkauften.

Donnerstag, den 16.06.05

Ulm - Günzburg- Lauingen - Dillingen - Höchstädt , 65 km

Jeder Radler, der was auf sich hält, ist mal den Donau-Radweg gefahren, wir aber noch nicht. Das Wetter könnte nicht besser sein und wir sind voll gespannter Ungeduld unterwegs zu sein. Das Hochwasserschild verunsichert uns kurz, aber uns wird bald von einem entgegenkommenden Radler bestätigt, dass der Weg passierbar ist.

Der Weg ist wahrhaftig schön und meist richtig idyllisch. Mal führt er durch Wälder, mal auf dem Damm entlang des Flusses und versäumt es nicht, die schönen Städte unterwegs zu besuchen.

 

Wir besuchen Günzburg mit dem schönen Marktplatz, den Stadttoren und der Frauenkirche von Dominik Zimmermann. Dann Lauingen und Dillingen, Schlösser, Kirchen, Marktplätze, Stadttore. Man hat das Gefühl auch mit dem Rad ist man viel zu schnell. Für einen Tag sind das beinah schon zu viele Eindrücke.

Wir fahren bis zum hübschen Ort Höchstädt, wo wir unproblematisch vor Ort ein Zimmer für die Nacht finden.

Freitag, den 17.06.05

Höchstädt - Neuburg an der Donau, 68 km 

Wieder ein schöner Tag und ein angenehmer Weg. Es ist nicht ohne Grund, dass der Donauradweg so beliebt ist. In Donauwörth, die  "Bayerisch-schwäbische Donauperle an der Romantischen Straße", am Zusammenfluss von Donau und Wörnitz, machen wir Kaffeepause und lassen die schöne Kulisse auf uns ein wenig wirken.

 

Für uns ist Neuburg an der Donau die schönste Stadt der bisherigen Reise. Die sehr eindrucksvolle, intakte und ruhige Altstadt überrascht, indem sie nicht kommerziell-touristisch aufgeputzt ist - keine Boutiques oder Billigangebot-Schilder, die die schönen historischen Fassaden verstellen.

Auch hier finden wir in der Altstadt ohne langes Suchen Quartier und zu einem anständigen Preis.

Samstag, den 18.06.05

Neuburg - Bad Göggingen, 60 km

Nach sechs Kilometern kommt eine echte Überraschung: das Jagdschloss Grünau, ein märchenhaftes Renaissance-Schloss mitten in blühenden Wiesen.

Das Wittelsbacher Jagdschloss wurde am Pfingstwochenende 2005 sanft aus seinem Dornröschenschlaf erweckt. Das kunsthistorisch bedeutsame Renaissance-Schloss hat zum ersten Mal seine Pforten für einen blühenden Markt zum Thema Garten geöffnet. Auch 2006 werden zahlreiche Pflanzenraritäten und Schaugärten unter dem Motto Gesundheit aus dem Garten angeboten.

Dazu kommen wir zwar zu spät, beziehungsweise zu früh.

 
Radweg nach Ingolstadt

Am Wegrand begleitet uns eine Blumenpracht. Juni ist ein herrlicher Monat unterwegs zu sein - wenn es nicht regnet. Statistisch gesehen ist der Monat eher regenreich, aber wir haben Glück.

Wenn man Ingolstadt nur von der Autobahn-Ansicht kennt, muss man unbedingt etwas Zeit nehmen um die Stadt besser kennen zu lernen. Ingolstadt ist eine Stadt mit vielen Facetten, lebendig und sehenswert. In der Altstadt finden Sie prächtige Sehenswürdigkeiten wie das Neue Schloss, die Asamkirche mit der berühmten Lepanto-Monstranz, die Alte Anatomie und das Münster. Giebelhäuser, stattliche Tore, stolze Türme und imposante Festungsanlagen prägen das Stadtbild.

Auch historisches Vohburg ist einen Besuch wert mit seinem Burgberg und altem Schloss.

Wir schlafen im Kurort Bad Gögging, vor fast 2.000 Jahren bereits Römisches Staatsbad, der Schwefel-, Moor- und Thermalbäder anbietet und eine entsprechende große Auswahl an Hotels und Pensionen.
Schon 1843 vermuteten Archäologen ein römisches Bad unter der St. Andreaskirche, doch erst 1960 wurde Gewißheit daraus. Zehn Jahre später legten Wissenschaftler dann das älteste und bisher einzige römische Heilbad auf bayerischem Boden frei. 1980 machte man einen Teil der Anlage der Öffentlichkeit zugänglich.

Sonntag, den 19.06.05

Bad Göggingen - Regensburg, 56 km, Regensburg - München mit dem Zug

Von Bad Gögging geht es durch den größten  Hopfenanbaugebiet der Welt (!), vorbei an dem Römerkastell Abusina nach Eining an der Donau. Unser Weg bleibt nun am Ufer und es ist nicht weit bis zur Benediktiner Abtei Weltenburg.


Im August 2005 kam KLoster Weltenburg häufig in den Nachrichten vor, denn ein erneutes Hochwasser drohte der wertvollen barocken Klosteranlage immense Schäden zuzufügen. Mit einer Unmenge an Barrieren, Sandsäcken, Pumpen und Aggregaten bewahrten Helfer das Kloster vor einer Katastrophe, wie sie sich 1999 ereignete. Bis zum nächsten großen Hochwasser sollen umfangreiche Schutzmaßnahmen für das Kloster greifen. Dann gilt es neue Erfahrungen damit zu sammeln und zu hoffen, dass das Kloster den Fluten stand hält.

 

Um 600 n.Chr. auf einer malerischen Donauhalbinsel errichtet, ist Weltenburg das älteste Kloster Bayerns. Die bewundernswerte Asam-Barockkirche, begonnen 1716, erhielt seine heutige Gestalt von Cosmas Damian und Egid Quirin Asam. Inmitten der barocken Klosteranlage kann man das berühmte Weltenburger Klosterbier aus der ältesten Klosterbrauerei der Welt (seit 1050) an den Holztischen unter den mächtigen Kastanienbäumen genießen.

Von Weltenburg gelangt man am besten mit dem Schiff  durch die wildromantische Schlucht des Donaudurchbruchs nach Kelheim. So kann man, ohne auf Umwegen über die Berge sich zu verausgaben, diese einmalige Felsenlandschaft vom Wasser aus bewundern.

 An diesem schönen Sonntag begegnen wir immer mehr Radfahrern, desto näher wir Regensburg kommen. Zusammen  mit vielen anderen Freizeitradlern fahren wir durch den Donau Park in die Stadt hinein und zusammen mit vielen Japanern, Chinesen und anderen Touristen probieren wir die berühmten Regensburger Würstchen am Ufer bei der Steinernen Brücke.

Morgen hat Janos ein Zahnarzttermin in München, es ist also erst einmal Schluss mit der Donau-Tour. Aber nichts soll uns davon abhalten, sie mit einer kleinen Unterbrechung übermorgen fortzusetzen.

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