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Anreisetag

Anreise mit dem Zug von München nach Ludwigsthal, letzte Haltestelle vor Bayerisch Eisenstein an der tschechischen Grenze. Die Fahrt dauert ca. 3 Stunden, in Plattling muss man umsteigen.

Ludwigsthal - Zwieselerwaldhaus mit dem Rad, 4 km

 

Freunde aus Hessen machen Urlaub im Bayerischen Wald. Ob wir sie besuchen wollen? Na, klar doch! Wir fahren mit dem Zug hin, haben unsere Räder dabei, und planen, wenn das Wetter es erlaubt, nach Hause zu radeln.

Wir sehen auf der Karte “Bayernnetz für Radler“, dass wir ausschließlich auf Radwegen nach München kommen. Die Tour wird vielleicht nicht abenteuerlich, aber doch schön und interessant. Mit dem Bayern-Ticket kommen wir preiswert und bequem nach Ludwigsthal, wo der Zug nur nach Bedarf hält. Da ist kein Bahnhof, nur Bäume. Wir sind im Bayerischen Wald.

Es sind nur vier Kilometer bergauf bis zum kleinen Ort Zwieselerwaldhaus, wo unsere Freunde schon nach uns Ausschau halten. Sie und drei weitere befreundete Ehepaare empfangen uns herzlich in ihre Runde. Sie schlafen im Gasthaus Bärenloch, wir sind ein paar Häuser weiter untergebracht, im Zwieseler Waldhaus, dem ältesten Gasthaus im Bayerischen Wald.

“Schon am alten Böhmweg gab es hier eine Schutzhütte. Später, während der Blütezeit des Salzhandels nach Böhmen, entstand 1764 die feste "Schutz- und Einkehrstätte Zwieseler Waldhaus".

Beim besten Schweinebraten meines Lebens verbringen wir einen gemütlichen Abend mit unseren Freunden in dem Gasthaus Bärenloch.  

1. Tag

Zwieselerwaldhaus - Miltach, 57 km

In der Früh lesen wir 7°C auf dem Thermometer,  aber die gefühlte Temperatur mit dem sog. "Chillfaktor" vom Gegenwind ist wesentlich niedriger. Trotzdem genießen wir die zügige Abfahrt nach Ludwigsthal, wo wir den Grünes-Dach-Radweg Richtung Bayerisch Eisenstein aufnehmen. Allmählich fängt der unbefestigte Waldweg an zu steigen und wir kommen ins Schwitzen, obwohl die Luft kaum wärmer wird. Hier ist es steil. Auch das Schieben ist mühsam.

Um etwa elf Uhr sind wir oben am Brennes und genießen einen wunderbaren Weitblick über die bewaldeten Berge des Bayerischen Waldes. Bevor wir weiter fahren, kehren wir für einen heißen Tee und Kaiserschmarrn ein. Das tut gut, denn wir sind verschwitzt und frösteln in der kühlen Bergluft.

Bremsgriffe fest umklammert, geht es rasend bergab, mal 11%, mal 15%. Wir folgen dem schönen Grünes-Dach-Radweg weiter, der im Lamer Winkel im Tal der Weißen Regen nach Kötzting führt. Wir haben Rückenwind, manche kurze Steigungen zwischendurch, aber Tendenz abwärts. Schönes Fahren. Richtig warm wird es heute nicht, die Wolken nehmen zu.

Schon vom Radweg aus ist die interessante Kirchenburg von Kötzting zu sehen. 
Wehranlage mit Schloss und befestigtem Friedhof, im Mittelpunkt die Pfarrkirche; äußere Ringmauer, eingefüllter Graben, innerer Befestigungsring; quadratischer Turm, Schießscharten. Das Schloss war schon im 12. Jahrhundert Stammsitz der Chostinger (Dienstmannen der Markgrafschaft Cham), ab 1361 Amtsgebäude des Land- und Pflegegerichts, heute Pfarrhof (seit 1805) und Pfarrheim.

In Miltach suchen wir Quartier. Die Wirtsleute sind freundlich, das Haus ist ordentlich, aber das Zimmer ist sehr kalt. Die Heizung wird zwar für uns eingeschaltet, aber wahrscheinlich irren zu dieser Jahreszeit nicht mehr sehr viele Reisende hierher und die Zimmer des Gasthauses sind ausgekühlt. Am Abend im Speisesaal sitzen drei, vier Männer am Stammtisch beisammen. Obwohl ich schon seit einer Ewigkeit in Bayern lebe, verstehe ich kaum ein Wort von dem bayerischen Dialekt, der hier gesprochen wird..

2. Tag

Miltach - Bogen - Straubing - Geiselhöring, 75 km

Eine strahlende Sonne am ersten Tag des Herbsts. Aber kühl, doch nicht mehr Sommer. Heute erlebe ich den idealsten Radweg meines bisherigen Radlerdaseins, in gewissen Hinsichten auf jeden Fall. Von Miltach bis Bogen fährt man auf dem Donau-Regen-Radweg, der auf einer stillgelegten Eisenbahntrasse verläuft.

Der Weg steigt gleichmäßig und sanft, alle Hügel und Täler sind ausgeglichen. Die Landschaft ist traumhaft. Nach etwa zehn Kilometern sind wir am höchsten Punkt und es folgt eine Abfahrt, bei der man weder treten noch bremsen muss - ein seltener Genuss.

Nach etwa 40 Kilometern sind wir in Bogen und fahren ein Stück auf dem Donau-Radweg bis Straubing. Die Luft ist klar und die Ausblicke wunderschön, wieder eine herrliche Landschaft.

 

Der Marktplatz in Straubing liegt da in seinem vollen Glanz in der Nachmittagssonne. Wir machen Rast.

Die letzte Etappe des Tages legen wir auf dem Labertal-Radweg zurück. Die Laber sieht man zwar selten, der Weg zieht ruhig zwischen Bauernfeldern dahin. Da Geiselhöring, wo wir ein Zimmer suchen wollen, auf der anderen Seite der Laber liegt, verlassen wir den Radweg und fahren über kleine Feldwege, die über die Brücke und in den Ort führen.

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